28.03.2023 |Deck 1
Die Rückfahrt mit TT-Line war leider nicht ganz so reibungslos wie sonst. Schon beim Einschiffen mussten wir trotz einer bereits um eine Stunde verschobenen Abfahrtszeit noch eine weitere Stunde eingekeilt zwischen Lkw in Trelleborg am Kai warten. An Bord durften wir dann schließlich nach einem für uns nicht nachvollziehbaren Auswahlverfahren der unterschiedlichen Fahrzeugtypen. Als dann tatsächlich die Wahl auf uns fiel, wir fahren einen VW-Bully, wartete eine Premiere auf uns. Denn tatsächlich wurden wir durch eine Rampe an Deck für uns zum ersten Mal auf die unterste Fahrzeugebene geleitet. Deck 1. Es wirkte wie das Tor zur Hölle in dem ein Lkw nach dem anderen verschwand und nun tatsächlich auch wir. Ein etwas mulmiges Gefühl ist das schon.
Aber zum Glück wartet ja eine Kabine mit Fenster auf uns.
Doch die müssen wir erstmal erreichen. Also schnell die Sachen gepackt und unsere zwei Hunde an die Leine genommen. Aber wo ist der Aufgang? Wir finden die Tür zum Aufgang hinter einem abgestellten Trailer, der so dicht vor der Tür steht, dass man mit Gepäck und Hunden darunter durch krabbeln muss. Hinter der Tür dann eine schmale, schnurgrade Treppe hoch zu Deck 7. Einen Lift gibt es erst ab Deck 3. Nicht, dass wir den unbedingt benötigen. Die glatten Metalltreppen auf dem Schiff sind aber für die Hunde alles andere als gut geeignet.
Ca. sechs Stunden später bei der Ankunft in Rostock mussten wir dann noch 15 Minuten in dem Treppenaufgang mit gefühlt 1.000 anderen Menschen dicht gedrängt ausharren, bis das Autodeck freigegeben wurde.
Auch schön, dass die Mitreisenden von weiter hinten nicht glauben wollen, dass die Tür noch verschlossen ist und sich dann nach vorne drängeln um festzustellen, dass die Tür tatsächlich noch verriegelt ist. Dadurch wurde es natürlich immer noch enger. Manchmal wünsche ich mir unsere Hunde würden doch etwas gefährlicher aussehen.
Wir waren etwas gestresst und haben daher leider keine Fotos von dieser Überfahrt gemacht, was ich selbst sehr schade finde.
27.03.2023 |Ein Konto in Schweden
Für die Zahlung der Betriebskosten und Steuern in Schweden ist es für uns sinnvoll ein Bankkonto in Schweden zu eröffnen. Hierfür haben wir bereits diverse Unterlagen zur Person und weitere Nachweise im Vorfeld bei der Bank eingereicht. Nach mehrfachen Rückfragen und Ergänzungen der Unterlagen haben wir letztendlich eine Zusage von der Bank für eine Kontoeröffnung erhalten, müssen hierfür aber persönlich erscheinen. Heute ist der vereinbarte Termin bei der SEB-Bank in Växjö.
Als Ausländer ist es in Schweden nicht einfach ein Bankkonto zu eröffnen, da zunächst immer nach der ‚Personnummer‘ gefragt wird. Eine persönliche Identifikationsnummer, vergleichbar mit unserer Sozialversicherungsnummer, die jeder Schwede von Geburt an erhält. Die ‚Personnummer‘ kann nicht beantragt werden und wird bei Bedarf vom Finanzamt vergeben.
Ohne diese Identifikationsnummer ist es bei vielen behördlichen Verfahren und Bankangelegenheiten nicht immer einfach sich zu legitimieren. So auch bei der Eröffnung eines Bankkontos. Viele Banken lehnen daher eine Kontoeröffnung von Ausländern ab. Die SEB-Bank bietet im Internet Antragsformulare für die Kontoeröffnung von Personen aus dem Ausland. Das Angebot richtet sich vorrangig an Studenten, die ein Auslandsstudium machen, aber auch unser Antrag wurde nach mehreren Ergänzungen der Unterlagen angenommen.
Aber Einfach ist es trotzdem nicht. Heute mussten wir leider die Räumlichkeiten erfolglos wieder verlassen, da der vereinbarte Termin nicht an die zuständige Mitarbeiterin weitergeleitet wurde und sie daher nicht mit unserem Anliegen vertraut war. Am Nachmittag erreicht uns ein Anruf von der Bank, dass jetzt alles geklärt ist und wir einen neuen Termin vereinbaren können. Nur schade, dass wir morgen bereits wieder abreisen. Also werden wir das Konto erst einrichten können, wenn wir im Mai wieder zurück sind.
25.03.2023 |Hochwasser
Der Regen hält leider weiter an, so dass auch auf der Baustelle im Außenbereich nicht weitergearbeitet wird. Im Haus sind die Installateure dabei die Anschlüsse der Wasser- und Stromleitungen zwischen den Bauteilen herzustellen. Die Wege auf der Baustelle werden immer schlammiger und auch der Wasserstand des Sees ist deutlich höher als vor einem Jahr, als wir das Grundstück zum erstem mal besichtigt hatten.
Nur gut, dass wir das Haus rund einen Meter höher gesetzt haben und so nicht nur den Blick auf den See gewährleistet haben, sondern jetzt auch entspannt dem steigenden Wasserspiegel im See zusehen können.
23.03.2023 |Husleverans
Wieder müssen wir früh aufstehen. Das Haus soll um 8:00 aufgestellt werden. Wir schaffen es tatsächlich pünktlich um 8:00 bei leichtem Nieselregen vor Ort zu sein. Schon von weitem sehen wir den Ausleger des Mobilkrans über die Baumwipfel ragen.

Als wir ankommen steht der erste Teil des Hauses schon an Ort und Stelle, aber noch gut eingepackt in Folien um Wasserschäden bei dem Wetter zu vermeiden. Ola, unser Bauleiter berichtet uns, dass sie schon früh mit den Arbeiten begonnen haben, da der Wetterbericht für den weiteren Tag starken und andauernden Regen vorhersagt. Also alles andere als optimale Bedingungen auf der Baustelle.
Aber das Team ist eingespielt und die Anlieferung der weiteren Bauelemente per LKW läuft wie am Schnürchen. Wir schaffen es gerade noch die Kamera bereitzumachen und schon schwebt der zweite Bauteil an Ort und Stelle.

Es folgen die Giebel und vorgefertigten Dachelemente, die Wände und Dachbinder der Garage und als letztes wird das Podest und das Dach vor dem Hauseingang eingepasst.
Während die Arbeiter noch alles Wetterfest abdichten und kleinere Arbeiten durchführen haben wir die Gelegenheit unser Haus das erste Mal von innen zu sehen. Es ist verrückt, aber es ist schon alles da. Die Einbauküche, die Waschmaschine und der Kaminofen. Das Parkett ist verlegt, Steckdosen und Deckenstrahler sind vorhanden. Man könnte schon fast einziehen. Am Nachmittag ist dann auch gleich noch der Elektriker zur Stelle und schon funktioniert alles.

Am Abend stoßen wir müde und durchgefroren auf unser neues Heim an und sind glücklich und dankbar, dass bis hierhin alles so reibungslos geklappt hat.


22.03.2023 |Auf der Baustelle
Heute Morgen sind wir in Trelleborg angekommen. Es ist noch reichlich früh. 5:30 Uhr! Die Überfahrt von Rostock nach Trelleborg mit Stena-Line war problemlos und die Ankunft in Schweden ist ja für uns schon Routine. Runter von der Fähre, wie gewohnt keine Kontrollen bei der Einreise und dann erstmal auf den nahegelegenen Parkplatz am Meer um den Hunden den langersehnten Auslauf zu bieten. Nebenbei ein kurzes Frühstück (die Reste des obligatorischen Nudelsalats vom Vortag) und dann weiter über Malmö und Lund in Richtung Växjö. Ein Zwischenstopp bei ‚Lars‘ nördlich von Osby ist auch schon Tradition. Irgendwann auf unseren Reisen nach Schweden haben wir diese Raststätte entdeckt. Der Kaffee ist in Ordnung. Snacks und Toiletten gibt es auch. Das Highlight ist der kleine See hinter dem Haus mit Parkbuchten und Sitzgelegenheiten, … zumindest wenn das Wetter mitspielt.

Heute dann die nächste Etappe direkt nach Torne auf unsere Baustelle. Wir sind gespannt was uns erwartet. Fotos haben wir leider weiterhin keine bekommen. Ist vielleicht noch gar nichts passiert? Ist alles für die Lieferung des Hauses vorbereitet. Wird noch am Fundament gebaut? Ist alles so ausgeführt wie von uns vorgesehen? Es ist spannend!
Es hat sich einiges getan. Zwei Nachbarhäuser sind neu dazugekommen und die Bodenplatte für das Haus unserer direkten Nachbarn ist auch in Arbeit. Und tatsächlich auch auf unserem Grundstück sind die Bäume gefällt und auch die Fundamente für das Haus und die Garage sind an Ort und Stelle. Wir sind erleichtert! Alles ist für die Aufstellung des Hauses vorbereitet.

Nachdem wir alles begutachtet haben geht es weiter zu dem 20 km entfernten kleinen Ferienhaus für die nächsten sechs Tage, dass wir ja schon die letzten zwei Jahre als Urlaubsdomizil direkt am See ‚Salen‘ liebgewonnen hatten.
21.03.2023 | das Haus kommt
Heute reisen wir für ein paar Tage nach Schweden. Wir das sind Tjorven, Gunnar und zwei von unseren drei Hunden. Unser Sohn bleibt mit der ältesten Hündin Zuhause. Übermorgen ist ‚Husleverans‘ und da wollen wir natürlich dabei sein. Am 23.03. werden die fertigen Baukörper geliefert und aufgestellt. Fundament und Kranaufstellfläche sind hoffentlich fertig. Versprochene Fotos vom Grundstück haben wir von der Firma leider immer noch nicht bekommen, so dass es eine große Überraschung für uns wird, wie es jetzt auf unserem Grundstück aussieht.
17.03.2023 | Grund
Das Fundament steht, hoffentlich. In den letzten Tagen sollte das Fundament und die Kranaufstellfläche fertiggestellt werden. Das Fundament besteht aus Betonfertigteilen, die unter der Auflagerfläche der Außenwände aufgestellt werden. Dadurch entsteht unter dem Haus ein ca. 50cm hoher Luftraum der zum Erdreich zusätzlich gedämmt wird und über eine seitliche Luke zugänglich ist. Durch diesen Kriechkellker wird eine Kälte- und Feuchtigkeitsbrücke zum Erdreich vermieden. Wir hoffen noch auf Fotos um den Baufortschritt hier auch dokumentieren zu können.

10.03.2023 | Baubeginn
Heute hatten wir die Bauanlaufberatung. Online natürlich. Die Bäume auf dem Grundstück sind bereits gefällt und das Grundstück beräumt. Leider fehlen uns noch die versprochenen ersten Fotos vom Grundstück. Aber es läuft alles nach Plan, auch wenn die Temperaturen in der letzten Nacht aktuell auf -22°C gefallen sind. Auf schwedischen Baustellen scheint das kein Problem zu sein.
28.01.2023 | Wie alles begann
Nun ist es ein Jahr her, dass Tjorven das Grundstück am Åsnen nahe des kleinen Ortes Torne im Internet auf Booli.se entdeckt hat. Nein, eigentlich das Nachbargrundstück. Wir hatten schon lange nach einem Ferienhaus am See in dieser Region Schwedens gesucht. Seit einigen Jahren verbringen wir hier regelmäßig unseren Sommerurlaub und so nach und nach wuchs der Wunsch ein eigenes kleines Ferienhaus zu erwerben. Erste Versuche ein Seegrundstück mit einem kleinen Haus zu kaufen scheiterten schnell. Zum einen sind entsprechende Angebote gar nicht so häufig wie man dies bei den vielen Seen erwarten würde und wenn wir mal eine Anzeige entdeckt hatten, gab es häufig einen anderen Haken. So wird in Schweden oft nur das Haus, ohne das Grundstück verkauft. Mit dem Grundstückseigentümer wird dann eine Art Pachtvertrag geschlossen. Auch sind die Kaufpreise für Häuser mit Seelage im Vergleich zu anderen Häusern unverhältnismäßig hoch. Wenn dann aber mal soweit alles passt, kommt noch eine weitere Hürde. Der Besichtigungstermin! In Schweden ist dieser Termin obligatorisch, um an dem Bieterverfahren (in Schweden bei Privatimmobilien fast immer üblich) für die Immobilie teilnehmen zu können. Wer kauft auch schon gerne die Katze im Sack. Leider waren diese Termine immer so kurzfristig angesetzt, dass die Häuser schon vergeben waren, bevor wir überhaupt anreisen konnten.
Daher waren wir sehr aufgeregt, als sich uns nun die Möglichkeit bot ein neu erschlossenes Baugrundstück von der Gemeinde zu erwerben.

25.01.2023 | Der Count-Down läuft!
Nach dem wir die Baugenehmigung von der Gemeinde Alvesta bereits im letzten Jahr erhalten hatten, stand am 10.01.23 nun noch das Beratungsgespräch zum Baubeginn mit der Baubehörde an. Ein Online-Meeting und natürlich in schwedisch. Dank der Unterstützung des Generalunternehmers, der für uns auf englisch übersetzt hat, und unserer Bauüberwacherin konnten wir dem zuständigen Bauinspektor die noch offen Fragen beantworten und haben die Genehmigung für den Baubeginn im Anschluss erhalten.
Somit steht jetzt auch der Termin für den Einzug. In genau hundert Tagen werden wir (hoffentlich) unser-Haus-in-Schweden übernehmen und einziehen.
